Neue Studien zur Situation der Filmschaffenden bestätigen die Notwendigkeit LINKER Politik
von Harald Petzold
Die aktuellen Studien des Vereins der Filmschaffenden und der FFA zu Gender und Film ergeben, was LINKE und die Branche schon lange kritisieren. Und zeigen auch, dass die Lösungsvorschläge, die die LINKE in ihrem Antrag zur Filmförderungs-Novelle erarbeitet hat, hoch aktuell und notwendig sind.
Die wenigsten Filmschaffenden erhalten Tariflöhne, besonders Freiberufler_innen sind von großer Prekarität betroffen. Nicht nur im Hier und Jetzt, sondern mit hoher Wahrscheinlichkeit auch nach ihrem Berufsleben: Alterssicherung ist in dieser Branche ein Luxusgut.
Der Arbeitsalltag in dieser gerne so glamourös gezeichneten Filmwelt ist alles andere als traumhaft: mangelnder Arbeitsschutz, Arbeitszeitüberschreitungen, hoher Druck gehören zum Medium der (Selbst)Ausbeutung.
Die LINKE fordert, dass im Rahmen öffentlicher Förderungen die Einhaltung von Sozial- und Arbeitsstandards gewährleistet wird. Leider keine Selbstverständlichkeit. Doch das Land Berlin geht in seinem Koalitionsvortrag mit gutem Beispiel voran. Der Grundsatz des Koalitionsvertrages besagt, dass die Ausreichung öffentlicher Mittel immer an Tarife bzw. den Mindestlohn geknüpft ist. Auch die Steigerung der Sozialstandards durch Gewährung von Tarifsteigerungen ist im Nachtragshaushalt mit einkalkuliert.
Die Studien heben auch besonders das Differenzkriterium Geschlecht hervor. Ein Gender-Pay-Gap von 25% ist meist die Regel, neben mangelhafter Förderung von Projekten, in den Frauen in führenden Positionen beteiligt sind. Schon lange fordert die LINKE die geschlechtergerechte Vergabe von Fördermitteln sowie gezielte frauenfördernde Maßnahmen, um das bestehende (ideologische und materielle) Ungleichgewicht zu reduzieren. Hier kann sich am schwedischen Modell orientiert werden, das vielfältige Ebenen von Gendersensibilisierung erfolgreich anwendet.
Die Filmbranche ist natürlich Bestandteil der allgemeinen Gesellschaftsverhältnisse: Alter, Geschlecht als Marker von Ungleichheit. Und wie auch sonst gesellschaftlich spielt auch der regionale Faktor in die Verteilungskriterien mit hinein. Es gibt große Unterschiede zwischen Bayern, Berlin, Mitteldeutschland.
Der Einsatz für faire Arbeits- und Sozialstandards ist sicher fast überall wichtig. DIE LINKE wird angesichts der neuen Arbeitswelten – Stichwort Digitalisierung, Solo-Selbständige, Kreativwirtschaft – dafür sorgen, dass für alle diese neuen Felder deren Spezifika herausgearbeitet, diskutiert und in neue Modelle fairer Vergütung umgesetzt werden. So wird am 10.3., 10 Uhr, durch DIE LINKE Bundestagsfraktion im Bundestag in Berlin ein öffentliches Fachgespräch zu Solo-Selbständigen und ihrer Vergütung durchgeführt. Für uns bleibt es Wesensmerkmal LINKER Politik: eine gerechtere Gesellschaft ist möglich und notwendig.
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