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Unser aller Auftrag: Antiziganismus mit aller Kraft bekämpfen
Im März 1943 wurden allein aus Bernau, Herzberg (Elster), Wittenberge und Zehdenick mehr als 100 Sinti und Roma in das Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz deportiert – Männer, Frauen und Kinder. Die Sintezza Roswitha Braun aus Bernau verstarb in Auschwitz noch vor ihrem ersten Geburtstag. Hunderte Angehörige der Minderheit, die in Brandenburg geboren waren oder hier dauerhaft lebten, die hier ihre Heimat hatten, folgten. Der Opfer wird heute unter anderem in Sachsenhausen gedacht. Dazu erklärt der Co-Landesvorsitzende der LINKEN Brandenburg, Sebastian Walter:
"'Rechtsgrundlage' für die Deportation von mehr als 20.000 Sinti und Roma nach Auschwitz war der Himmler-Erlass vom 16. Dezember 1942, der aus 'Rassegründen' auf die physische Vernichtung der Minderheit zielte. Wie bei den Juden konfiszierte man im Zusammenhang mit der Deportation 'Vermögenswerte' zugunsten des Deutschen Reiches. Dies hatte der Reichsminister des Innern Wilhelm Frick am 26. Januar 1943 durch eine 'Feststellung' ermöglicht. Darin wurden die nach Auschwitz transportierten Sinti und Roma als 'volks- und staatsfeindlich bzw. reichsfeindlich' eingestuft. Sowohl der Transport nach Auschwitz als auch die 'Verwertung' ihres Eigentums erfolgten – wie bei den Juden – in aller Öffentlichkeit, u. a. auf öffentlichen Auktionen der Finanzämter.
Nur wenige Sinti und Roma überlebten das Martyrium der Konzentrationslager. Nach der Befreiung kehrten etliche von ihnen in ihre Heimat Brandenburg zurück. Noch heute leben Nachfahren der Überlebenden in unserem Land.
Ihnen und allen anderen in Deutschland lebenden Sinti und Roma sind wir es schuldig, immer wieder neu an die unmenschlichen Verbrechen zu erinnern und der Toten zu gedenken. Vor allem aber müssen Politik und Zivilgesellschaft der Diskriminierung von Sinti und Roma im Alltag entgegenzuwirken, so wie es seit Juni 2022 unsere Landesverfassung gebietet. Gerade heute fordern wir die Landesregierung deshalb auf, endlich wirksame Schritte gegen die Diskriminierung der Minderheit auf den Weg zu bringen. Der Landtag hat dazu im Juni mit großer Mehrheit einen klaren Auftrag erteilt. Das, was die Regierung bisher – ausweislich einer Antwort auf eine Mündliche Anfrage im November – getan hat, ist völlig unzureichend."
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