Unsere Großflächen – erste Welle

Auch 30 Jahre nach der Wende ist der Osten schlechter gestellt als der Westen Deutschlands. Noch immer arbeiten die Menschen im Osten länger und verdienen weniger, noch immer erhalten sie weniger Rente und noch immer sind überproportional viele Führungspositionen von Westdeutschen besetzt. Damit muss Schluss sein! Wir wollen endlich Gerechtigkeit und wir fordern, dass die Arbeit der Treuhandanstalt durch einen Untersuchungsausschuss aufgearbeitet wird.
Gleichzeitig haben die Menschen in Ostdeutschland viel erreicht. Mit Fleiß und Durchhaltevermögen haben sie aus eigener Kraft die Nachwende-Krise überwunden. Die Erwerbslosigkeit ist in einem Rekordtief, die Wirtschaft wächst, Wissenschaft und Forschung blühen auf.
Wir werden dafür kämpfen, dass diese Entwicklung durch die fortbestehende Ungerechtigkeit nicht länger gehemmt wird. Das kann niemand besser als wir – denn wir sind die Stimme des Ostens!

Mit der Wende haben sich die Ostdeutschen Reisefreiheit und die politische Freiheit der Demokratie erkämpft. Sie haben aber auch die Kehrseite der Freiheit in einem ungehemmten Kapitalismus kennengelernt – sie haben erfahren, dass niemand frei ist, der nicht weiß, wie er seine Miete bezahlen soll und sich vor einem Alter in Armut fürchtet. Sie haben lernen müssen, dass man nicht frei ist, wenn man rund um die Uhr erreichbar sein muss und sich kaputtschuftet, um genügend Geld zum Leben zu haben.
Für uns ist Freiheit immer auch Freiheit vor der Angst um die Zukunft – es gibt keine echte Freiheit ohne soziale Sicherheit! Indem wir für diese Sicherheit kämpfen, wollen wir den Menschen die Angst vor der Zukunft nehmen. Wir wollen ein Land, in dem jeder seine Lebensziele verwirklichen kann. Ein Land der Solidarität und des Miteinanders. Erst das ermöglicht wirkliche Freiheit.

Brandenburg ist unser Zuhause, unsere Heimat. Wir lieben die Menschen, die Natur, die Städte und Dörfer. Aber wir wissen, dass Heimat kein Ort ist, der für immer gleich bleibt. Sie ist ständig in Veränderung begriffen.
Wo heute noch ein Tagebau ist, wird in einigen Jahren ein neuer See sein, mit Stränden und mit Segelbooten. Die Kinder der Kohlekumpel werden Speicheranlagen für erneuerbare Energien bauen, ein Start Up gründen oder an nachhaltigen Industrierobotern forschen. Und längst ist Brandenburg nicht mehr nur für die ein Zuhause, die in Perleberg, Schwedt oder Lübbenau geboren sind, sondern auch für Menschen aus Berlin, Hannover oder Damaskus.
Wir wollen, dass Brandenburg bei aller Veränderung Heimat für alle bleiben kann – ob sie acht sind oder achtzig, hier geboren oder anderswo, aus Potsdam oder Herzberg. Deshalb kämpfen wir für gleichwertige Lebensverhältnisse im ganzen Land. Wir kämpfen um soziale Sicherheit für alle; wir wollen niemanden zurücklassen! Und wir wollen mit den Menschen ins Gespräch kommen, denn wie wir unsere Heimat gestalten, können wir nur gemeinsam eintscheiden.